Am 6. Juni 2025 verabschiedete der Schweizer Bundesrat einen Gesetzesentwurf, der die automatische Weitergabe von Informationen über Krypto-Vermögenswerte an 74 Partnerstaaten ermöglicht. Diese Maßnahme soll ab dem 1. Januar 2026 in Kraft treten, mit dem ersten Datenaustausch im Jahr 2027.
Hintergrund des Gesetzesvorhabens
Der Entwurf baut auf einem früheren Beschluss vom 19. Februar 2025 auf, in dem der Bundesrat die rechtlichen Grundlagen für den internationalen und nationalen automatischen Informationsaustausch (AEOI) für die Schweiz im Bereich Krypto-Vermögenswerte festlegte. Derzeit wird der Entwurf vom Parlament geprüft. Das Gesetz soll am 1. Januar 2026 in Kraft treten, mit dem ersten Datenaustausch im Jahr 2027.
Die Liste der 74 Partnerstaaten umfasst alle Mitgliedstaaten der Europäischen Union, das Vereinigte Königreich sowie die meisten G20-Länder, mit Ausnahme der USA, Saudi-Arabiens und Chinas. Ein Datenaustausch erfolgt jedoch nur, wenn die Partnerstaaten Interesse daran haben und die Anforderungen des von der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) entwickelten Crypto-Asset Reporting Framework (CARF) erfüllen.
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Voraussetzungen für den Datenaustausch
Vor dem tatsächlichen Austausch von Daten über Krypto-Vermögenswerte wird der Bundesrat auch prüfen, ob die Partnerstaaten weiterhin die Anforderungen des CARF erfüllen. Dazu soll der bestehende Überprüfungsmechanismus für den AEOI im Bereich Finanzkontoinformationen künftig auch den AEOI im Bereich Krypto-Vermögenswerte abdecken. Das erfordert eine entsprechende Anpassung des Bundesbeschlusses.
Das CARF wurde von der OECD entwickelt, um den automatischen Austausch von steuerlich relevanten Informationen über Krypto-Vermögenswerte zu fördern. Es verpflichtet Krypto-Asset-Service-Provider (CASPs), Informationen über Nutzer, einschließlich deren Steuerdomizil und Steueridentifikationsnummer, zu sammeln und an die nationalen Steuerbehörden zu melden. Diese Behörden tauschen die Informationen dann mit den Steuerbehörden anderer Länder aus, um die Steuercompliance zu unterstützen.