Der Gründer von Telegram, Pavel Durov, hat dem Druck eines Landes der Europäischen Union (EU) nicht nachgegeben, politische Inhalte auf der Social-Media-Plattform im Vorfeld der Präsidentschaftswahlen in Rumänien am 18. Mai zu zensieren.
Laut Durov ist eine westeuropäische Regierung, die er mit einem Baguette-Emoji umschrieb, an die Plattform herangetreten und hat sie aufgefordert, konservative Stimmen zu zensieren, was er durchweg ablehnte. Durov schrieb in einem Telegram-Post vom 18. Mai dazu:
"Man kann die Demokratie nicht 'verteidigen', indem man sie zerstört. Man kann nicht 'Wahlbeeinflussung' bekämpfen, indem man sich in Wahlen einmischt. Entweder man hat Redefreiheit und faire Wahlen - oder man hat sie nicht. Und das rumänische Volk hat beides verdient.
Der Telegram-Gründer ist ein Verfechter der freien Meinungsäußerung, der in der Krypto-Community für seine Haltung zu Meinungsfreiheit, Autonomie, Privatsphäre und individueller Freiheit hoch angesehen ist.
Durov: Öffentlichkeitswirksame Verhaftung in Frankreich
Pavel Durov wurde im August 2024 in Frankreich verhaftet, was in der in der Krypto-Gemeinschaft und unter Verfechtern der Meinungsfreiheit weltweit scharf verurteilt wurde. Der französischen Regierung wurde dabei eine politisch motivierte Verhaftung vorgeworfen.
Der französische Präsident Emmanuel Macron dementierte, dass es sich bei der Verhaftung um eine politische Entscheidung handelte. In einem Post vom 26. August erklärte er, die französische Regierung stehe fest hinter "Meinungs- und Kommunikationsfreiheit".
"Man kann nicht Gründer persönlich haftbar machen und sie mit bis zu 20 Jahren Haft bestrafen, weil sie die Redefreiheit nicht einschränken, und gleichzeitig behaupten, man stehe fest hinter Meinungsfreiheit", schrieb der CEO von Helius Labs, Mert Mumtaz, in einer Reaktion an Macron.
Kurz nach Durovs Verhaftung gab Chris Pavlovski, der Geschäftsführer von Rumble - einer Online-Videoplattform mit dem Schwerpunkt freie Meinungsäußerung - bekannt, er habe die Europäische Union verlassen, nachdem Frankreich Rumble bedroht hatte.
Der CEO kritisierte die französische Regierung ebenfalls für die Verhaftung des Telegram-Mitbegründers und bezeichnete das als Versuch, ihn unter Druck zu setzen, damit er auf seiner Plattform stärker zensiert.
Durov behauptet, dass Telegram rechtmäßigen Informationsanfragen von Strafverfolgungsbehörden nachkomme und sagte, dass das Unternehmen einen Rechtsvertreter in Frankreich habe, der solche Anfragen bearbeitet.
Der Telegram-Mitbegründer kritisierte die französische Regierung auch dafür, dass sie den Rechtsvertreter umgangen und stattdessen einen Haftbefehl erlassen habe.